Flohmarkt-Wochenende & Must-Haves für den Herbst: Kuscheliger Oversize-Pullover, Lederleggings & Overknees.

Wir waren, sind und bleiben einfach kleine Flohmarkt-Junkies. Was es genau ist, kann ich gar nicht so wirklich in Worte fassen. Es ist das Flair und die Atmosphäre. Es ist dieses berauschende Gefühl, in Unmengen von Schund ein kleines Goldstück auszugraben. Zwischen fleckigen Klamotten, ausgedienten Handtaschen und muffigen Stoffen ein Designerteil zu finden. Sich zwischen all dem Ramsch einen Kronleuchter oder alte Apothekergefäße losgelöst von dem ganzen Chaos drumherum in schöner und cleaner Umgebung vorstellen zu können. Das Gefühl, etwas zu finden, was sonst keiner hat. Oder einfach nur um dieser etwas abgehobener Atttitude Willen: Wenn man nach der Herkunft eines Kleidungsstückes gefragt wird, sagen zu können (während man spielerisch abwinkt und etwas mitleidig dreinschaut): "Sorry, ist vom Flohmarkt". So geht es uns zumindest immer. Wenn wir auf unseren Lieblings-Blogs etwas schön finden, dann bekommen wir meistens zu hören, dass es vom Flohmarkt, der Oma oder zumindest aus dem Weltall stammt und absolut nicht nachkaufbar ist.

Auf Flohmärkten weiß man nie, was man bekommt. So wie die berühmte Schachtel Pralinen in Forrest Gump. Wir wissen nicht, was wir auf dem Flohmarkt finden werden und das alles macht es aufregend, anders und jedesmal einzigartig. Flohmärkte geben Raum, sich auszuprobieren. Man kann Dinge für wenig Geld kaufen und so auch mal etwas wagen und experimentieren. Und es wirkt der Wegwerf-Mentalität entgegen. Dinge, die nicht (mehr) geliebt werden, bekommen ein neues Zuhause ohne auf dem Müll zu landen. Wir müssten vermutlich eine seitenlange Ode an den Flohmarkt verfassen, um zu erklären, warum uns diese so in ihren Bann ziehen.

Da September leider auch der Monat ist, in dem wir unsere Flohmärkte in die Winterpause verabschieden müssen, haben wir es letztes Wochenende nochmal so richtig krachen lassen. Am Samstag sind wir durch Stuttgarts schönste Hinterhöfe geschlendert, haben allerliebste kleine Gärten erkundet und Einblicke in traumschöne Küchen und Wohnzimmer erhaschen können. All das ermöglichen die Hofflohmärkte, die diesmal in Stuttgart Ost stattgefunden haben. Bei einem Besuch der Hofflohmärkte achtet man am besten gar nicht groß auf die zur Verfügung gestellten Pläne, sondern lässt es einfach zu, sich in den Vierteln zu verlieren und einen kleinen Hinterhof-Flohmarkt nach dem anderen zu entdecken. Ganz ohne den Zwang, möglichst alles ganz genau nach Plan abzugrasen.

Auf Flohmärkten trifft man abgespacte Leute und findet die absonderlichsten Sachen. Flohmärkte sind oftmals ein wenig alternativ und speziell. Aber genau das mögen wir daran. Letztes Wochenende hat uns eine Frau für das Wohnzimmer samenversprühende Pflanzen verkaufen wollen. Wer bitteschön hat so etwas bei sich zuhause stehen? Und noch wichtiger: Warum? Und am allerwichtigsten: Warum? Samenversprühende... also bitte! Vielleicht erhöht sich jetzt zumindest der Traffic auf unserem Blog, wer weiß.

Janina hat in einem der Hinterhöfe zwei superschöne Vintage-Klappstühle zum unschlagbaren Preis ergattert. Diese schleppten wir dann logischerweise quer durch Stuttgart und suchten irgendwann für eine Kaffeepause eine geschlagene Viertelstunde nach einer passenden Bank. Bis Janina irgendwann einfiel, dass wir doch eigentlich Stühle dabei haben - die ja praktischerweise zum Sitzen gedacht sind. Ähm ja. So einfach wäre das also eigentlich. Künftig werden wir uns immer Stühle unter den Arm klemmen, für den Fall, dass mal keine Bank in Sicht ist. Also saßen wir an der Straße in der Sonne auf unseren Stühlen, freuten uns über nagelneue weiße Chucks, allerliebste alte Silberlöffelchen und waren selbst ein wenig abgespaced, alternativ und speziell. Und es war so gut. Der nächste Hofflohmarkt ist für den 5. Mai 2018 in Stuttgart West geplant und schon dick und fett in unseren Kalendern eingetragen.

Am Sonntag zogen wir gleich wieder los und schoben uns durch dicht gedrängte Menschenmassen über den Markt-, Schiller- und Karlsplatz und liefen die Kirch- und Dorotheenstraße auf und ab. Ein ganz anderes Flair als am Tag zuvor: Mehr feilschen, mehr wühlen und mehr Ellbogen beweisen, um überhaupt an einem Stand anhalten zu können. Aber auch hier waren wir wieder einmal sehr erfolgreich. Janina plant nun, einen kleinen Dekoladen zu eröffnen, da ihr so langsam der Stauraum ausgeht für sämtliche Übertöpfe, Kerzenhalter und Windlichter. Ich habe einen kuscheligen Strickpullover und eine Lederimitat-Leggings gefunden (quasi das ähnlich Outfit, welches wir bereits am Morgen für den Blog fotografiert hatten), zwei alte Apothekergefäße und eine Tommy Hilfiger Jeans mit allerdings sehr sportlich engem Hosenbund. Eine Motivationshose braucht schließlich jede Frau.

Oversize-Kuschelpullover und Fake-Leder-Leggings sind für mich seit Jahren im Winter meine absoluten Favoriten im Kleiderschrank. Gemeinsam mit flachen Overknees ist man schnell perfekt angezogen und alles zusammen ist unfassbar gemütlich. Meinen Pullover von American Vintage bekommt ihr noch hier. Die Leggings ist von Pieces (zum Beispiel hier erhältlich) und wirklich sehr bequem und trotzdem formbeständig. Geht fürs Sofa aber auch zum Ausgehen. Janina besitzt dieselbe und schwört ebenfalls darauf. Overknees habe ich lange gesucht. Sie sollten eng am Bein anliegen, flach sein, die Spitze nicht zu rund, und der Schaft nicht zu kurz (weil sonst keine Overknees - eigentlich logisch). Dieses Jahr habe ich endlich bei s.Oliver mein Lieblingspaar entdeckt. Sie sind super weich, verrutschen nicht beim Laufen und bleiben den ganzen Tag schön in Form ohne billig auszusehen, obwohl der Preis eigentlich echt unschlagbar ist.

Kennt jemand von euch tolle Flohmärkte im Herbst und Winter rund um Stuttgart? Wir wissen nämlich noch nicht, wie wir die Flohmarkt-Abstinenz halbwegs unbeschadet überstehen sollen.

Wolkenweiße Grüße ♥

Verlinkt mit dem #sonntagsglück.