Wir lieben Berliner. Also natürlich vorrangig die Landsleute unserer Hauptstadt. Aber eben auch die fettig süßen Gebäckstücke, am liebsten mit ganz viel bunten Streuseln oben drauf und mit dekadenter Vanillepudding-Füllung. Da Janina aber immer noch große Angst vor der ominösen Donut-1-Kilo-Regel hat, musste eine Alternative her. Also haben wir überlegt, dass das ganze doch auch irgendwie in gesund möglich sein muss. Und es geht tatsächlich. Sie sehen super süß aus, schmecken so richtig lecker und sind sättigend obendrein. Kommen wirklich relativ gesund daher und verschwinden sehr unauffällig nach und nach im Mund. Und hier kommt das Rezept, das doch irgendwie auch ganz gut in die närrische Zeit passt. Und zum Sonntag. Da schieben wir gerne auch mal eine ruhige Kugel. In diesem Fall eine ruhige Quark-Kugel.
Vornweg müssen wir sagen, dass wir von Xucker jetzt nicht unbedingt so viel halten. Wir bevorzugen eigentlich natürliche Süße in Form von Agavendicksaft oder ähnlichen Süßungsmitteln. Da ich aber unbedingt das hübsche Zuckerkleid haben wollte, und es einfach keinen anderen adäquaten gesunden Ersatz gibt, haben wir eine Dose Xucker besorgt und diese auch zum Backen verwendet. Tatsächlich schmeckt es uns echt sehr gut, auch wenn wir auch künftig eher andere Süßungsmittel verwenden werden sofern es möglich ist. Wer kein Xucker hat, kann auch Stevia oder dergleichen benutzen.
Uns ist klar, dass für jemanden, der erst mit der gesunden Küche startet, all diese Zutaten sehr teuer in der Anschaffung scheinen. So ging es uns anfangs auch. Und wir haben viel gekauft, was sich nicht gelohnt hat. Weil wir es noch nicht besser wussten. Wir können jedoch versprechen, dass sich manche Investitionen echt lohnen. Beispielweise möchten wir Kokosöl nicht mehr missen. Wenn man erstmal seine vielfältigen Einsatzmöglichkeiten kennenlernt, weiß man auch, dass es die Anschaffung wert ist. Wir verwenden Kokosöl zum anbraten unserer Pancakes, als Zutat für unsere Schokoladenkekse, für Beeren-Crumble zum Frühstück oder jetzt eben zum frittieren unserer Quarkbällchen. Kokosöl eignet sich sogar für den Einsatz als Beautyhelfer, was wir allerdings noch nicht getestet haben. Und wir lieben Agavendicksaft, der sich wirklich zum Süßen von allem eignet. Zum backen, für Chai Latte, zur Herstellung von Granola oder als Zutat für den Frühstückssmoothie oder den Früchtequark. Bei anderen Zutaten (wie etwa bei Xucker) muss man für sich selbst abwägen, ob sich die Anschaffung lohnt. Wer beispielsweise kein Kokosmehl kaufen möchte, nimmt einfach etwas mehr normales Mehl. Und wer kein Proteinpulver mag, lässt es weg und verwendet stattdessen ebenfalls mehr Mehl. Mit etwas Übung lassen sich fast alle Zutaten durch etwas ersetzen, was man schon im Haus hat. Und einige Zutaten werden einem einfach in jedem gesunden Rezept wieder begegnen, da lohnt sich dann die Anschaffung tatsächlich.
Rezept für jede Menge kleine Quarkbällchen.
Die genaue Anzahl der Bällchen hängt zum einen von deren Größe ab und zum anderen vom möglichen ersten Misserfolg. Zu Beginn hatten wir den Fehler gemacht, die Quarkbällchen zu groß zu formen und in einem zu großen Topf mit zu wenig Fett zu frittieren. Also landete leider schon die erste Fuhre mit ungenießbar harter Kruste (mit der man gut und gerne auch Fensterscheiben hätte einschlagen können) im Müll. Wir empfehlen daher, lieber einen etwas kleineren Topf zu verwenden und weniger und kleinere Bällchen auszubacken. Das dauert zwar etwas länger, aber ihr braucht längst nicht so viel Fett und die Bällchen gelingen garantiert.
Wer die Quarkbällchen noch mit Marmelade füllen möchte, kann den Xucker gerne reduzieren, um so ein wenig Süße einzusparen.
Zutaten:
- 150g Dinkelvollkornmehl
- 50g Proteinpulver (wir haben Kokosgeschmack verwendet - wer kein Proteinpulver mag: einfach mehr Mehl verwenden)
- 50g Kokosmehl
- 2 gehäufte TL Weinstein-Backpulver
- 250g Quark
- 125g Xucker (light)
- 2TL Agavendicksaft
- 1 Prise Salz
- 1TL Zimt
- 1 Ei + 3 Eiweiß
Außerdem:
- 75g Kokosöl zum ausbacken
- 3EL Xucker zum ummanteln
- Optional: etwas Marmelade und einen Spritzbeutel mit langer Tülle
Zunächst das Dinkelvollkornmehl sieben. Dann mit Proteinpulver, Kokosmehl, Backpulver, Salz, Xucker und Zimt vermischen. Anschließend das Ei und die drei Eiweiß, Agavendicksaft und Quark hinzugeben und alles mit den Knethaken vom Handrührgerät zu einem Teig verarbeiten. Der Teig darf klebrig sein, wenn er jedoch zu klebrig ist, noch etwas Mehl hinzugeben.
Eine Schüssel mit Wasser vorbereiten und beiseite stellen. Im Topf das Kokosöl auf mittlerer Stufe erhitzen, bis sich kleine Bläschen bilden. Es darf allerdings nicht zu heiß werden. Jetzt die Hände in die Schüssel mit Wasser tauchen und anfeuchten, damit der Teig nicht zu stark kleben bleibt. Dann kleine Bällchen formen und in das heiße Kokosöl legen. Nicht zu viele auf einmal, damit sie nicht aneinander haften bleiben. Wenn sie auf einer Seite schön braun geworden sind, mit einem Teelöffel wenden. Dann nach und nach aus dem Fett nehmen und kurz auf einer Küchenrolle abtropfen lassen. Solange sie noch warm sind im Xucker wälzen und jetzt auch nach Belieben noch mit einem Spritzbeutel voll Marmelade füllen.
Am allerleckersten schmecken sie, wenn sie noch warm sind. Die Quarkbällchen halten sich aber auch gut drei Tage frisch und schmackhaft (wenn sie überhaupt so lange übrigbleiben).
Janina baut ja ein Haus. Und ich brauche jetzt ganz dringend ein Loft. Gestern habe ich sechs wunderschöne Industrielampen gefunden. Diese in meine 55m² Wohnung zu hängen wäre in ungefähr so, als würde man einen Elefanten in eine Porzellantasse zwängen (ja - der Spruch geht anders, aber der Vergleich ist in meinen Augen sehr treffend). Außerdem habe ich endlich einen wundervollen Apothekerschrank gefunden, mit allerschönster Patina und in der perfekten Größe. Mir fehlt jetzt eigentlich nur noch das passende Loft dazu. Also bin quasi so gut wie am Ziel. Lampen und Schrank sind schonmal da. Vielleicht erobern unsere Quarkbällchen ja die Welt. Und wir werden Millionäre. So könnte das doch laufen. Oder kennt ihr nicht auch eine Kollegin deren Schwester einen kennt, der einen Schwager hat und dessen Nichte ist genau so etwas passiert.
Wolkenweisse Grüße ♥
Verlinkt mit dem sonntagsglück.
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